Zur traditionellen zweitägigen Klausurtagung kam das Präsidium des Taxi- und Mietwagenverbandes Deutschland ( TMV ) in Dortmund zusammen.
Wenig begeistert ist der TMV über die Art und Weise, wie Verbandsarbeit auf der Bundesebene zu wenig wertgeschätzt wird. Gerade die sogenannte Kleine Fachkunde zeigt deutlich auf, dass die vorhandene Fachkompetenz aus den Verbänden zwar vor drei Jahren intensiv eingebracht wurde, seither in den bürokratischen Mühlen des Bundesverkehrsministeriums zu keinem greifbaren Ergebnis für das Gewerbe geführt hat. Das Taxi- und Mietwagengewerbe hilft sich inzwischen seit über 1000 Tagen in großen Teilen selbst, um die Fahrer zu schulen, da bis zum heutigen Tag keinerlei verwertbares Vorgehen vorliegt, auf das sich das Bundesverkehrsministerium und die 16 Länderministerien einigen konnten. Für den TMV zeigt es sich bei der Kleinen Fachkunde, wie ein gemeinsam angedachtes Projekt durch mangelndes Geschick und Verzögerungstaktik zu einer Totgeburt wird.
Weiteres großes Thema ist die bevorstehende Bundestagswahl, für die der TMV umfangreiche Eckpunkte und Wahlprüfsteine vorbereitet – sowohl zur Evaluierung und Fortschreibung des Personenbeförderungsgesetzes, zur Technologieoffenheit und Förderoffensive bei alternativen Antrieben auf deutscher und europäischer Ebene, zu Inklusions- und ÖPNV-Taxen, zu einem dynamischen Nahverkehrskonzept mit Deutschland-Ticket plus Taxi inklusive eines erheblichen finanziellen Ausbaus der Regionalisierungsmittel und deren Verwendung für das Taxi als Teil des ÖPNV.
In diesem Zusammenhang will der TMV auf die Bundes- und Europapolitiker viel stärker in Sachen Uber & Co in die Pflicht nehmen. Nicht nur, dass Schritt für Schritt bundesweit Kommunen, Landkreise und Regionen davon überzeugt werden müssen, dass die Koppelung von Festtarifen für Taxen mit verbindlichen Mindesttarifen für Mietwagen der einzige vertretbare Weg ist, um faire Rahmenbedingungen für den Wettbewerb zu gestalten. Es geht mit den Erkenntnissen von Berlin von 1700 illegalen Mietwagen viel mehr um die knallharte und konsequente Überprüfung von Sozialdumping und Schwarzarbeit.
Zudem baut der TMV seine politischen und wirtschaftlichen Netzwerke weiter aus. Die Teilnahme am Wirtschaftssommer in Berlin zusammen mit der Allianz der Verbände und dem Internationalen Wirtschaftsrat war auch dieses Jahr ein voller Erfolg, das erste parlamentarische Frühstück in den Gebäuden des Bundestags und der erste parlamentarische Empfang, der bevorsteht, prägen die regelmäßige Interessenvertretung für das mittelständische Taxi- und Mietwagengewerbe genauso, wie die nun bevorstehende und vom Mitgliedsverband FPN organisierte Europäische Taximesse in Köln, an der sich der TMV mit seiner Mitgliederversammlung im Vorfeld, einem großen Verbandsstand und ausgeprochen engagiert an den Podien beteiligt. Im kommenden Jahr wird der TMV seine Tagung in Berlin in Verbindung mit dem 125-jährigen Jubiläum der Taxi-Innung Berlin durchführen.
Auch die Perspektive für das Taxi- und Mietwagengewerbe hat der TMV zusammen mit dem Landesverband Bayerischer Taxi- und Mietwagenutnernehmen mit dem Start einer neuen Veranstaltungsreihe in den Focus genommen: der erstmals durchgeführte Think Tank wird im kommenden Herbst eine Wiederholung und Fortsetzung finden, um das Gewerbe zukunftsfähiger und innovativer zu machen. Flankiert wird dies durch das neuen TMV-Kompetenzteam, das aus der Hauptgeschäftsführung und den Geschäftsführern der Landesverbände besteht, um auch tagesaktuell mit der gesamten Gestaltungskraft des TMV wirken zu können.