Mobil in Deutschland e.V. hat gestern in die MOTORWORLD Manufaktur Berlin zur zentralen Veranstaltung in der Bundeshauptstadt unter dem Titel „HVO100 goes Germany“ eingeladen.
Für den Taxi- und Mietwagenverband Deutschland (TMV) war es selbstverständlich bei dieser Veranstaltung mit Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing dabei zu sein. So konnte sich der neue Büroleiter Philip Schmidt gleich persönlich dem Minister vorstellen und sich mit ihm zum zentralen Thema Technologieoffenheit austauschen.
„Gerade in der Taxi- und Mietwagenbranche kann eine Umstellung zu saubererer Luft in den Innenstädten führen, ohne dass den ohnehin schon gebeutelten Taxi- und Mietwagenunternehmern eine kostspielige Umrüstung zugemutet wird. Denn: Nicht der Motor ist das Problem, sondern der Kraftstoff, der verbrannt wird. Und mit HVO 100 kann die CO2-Emission sofort bis zu 90 Prozent reduziert werden.“ so Schmidt.
Für den TMV gilt: Eine nachhaltige, vernünftige Mobilitätsagenda kann nur mit einer technologieoffenen Autopolitik umgesetzt werden, die auf E-Mobilität, Wasserstoff, alternative Kraftstoffe, wie HVO 100, und e-Fuels setzt.
„Wir sind hinsichtlich der HVO100 Situation jetzt langsam auf einem guten Weg“, bemerkt der Büroleiter des TMV Philip Schmidt. Wenn das Gesetzgebungsverfahren jetzt nicht auf den letzten Metern scheitert, dann könnten ab April endlich die Weichen für den Verkauf von HVO100 an Tankstellen in Deutschland gestellt werden. In vielen anderen europäischen Ländern ist dies bereits geschehen.
„Bei der HVO100 Probefahrt mit dem Grenadier habe ich keinen Unterschied zu herkömmlichem Diesel feststellen können“, bemerkte Philip Schmidt weiter. In den kommenden Jahren wird es die Aufgabe der relevanten Verbände sein, die alternativen Kraftstoffe von ihrem schlechten Image zu befreien. Das Stigma des „Frittenfett“ haftet vielen Kraftstoffen noch an, obwohl sie ein wichtiges Problem technologieoffen lösen, nachhaltig sind und zu einem geschlossenen Kreislauf in der Kraftstoffwirtschaft beitragen.
Das ist der Grund, warum der TMV das ganze letzte Jahr über zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmern (BDO), dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, dem Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV), der Mittelständischen Energiewirtschaft Deutschland (MEW), dem Außenhandelsverband für Mineralöl und Energie (AFM+E), dem Bundesverband mittelständischer Mineralöl-unternehmen (UNITI) und dem Wirtschaftsrat Deutschland alle Netzwerke aktiviert hat.
Gerade dieses geschlossene Auftreten gegen die enormen Widerstände des Umweltministeriums und des Umweltbundesamtes hat im März vergangenen Jahres zu einem ersten Kabinettsbeschluss, zum gemeinsamen Parlamentarischen Frühstück und den Beschlüssen im Bundestag und letztlich zur Verabschiedung der Vorlage für die Bundesimmissions-Schutzverordnung im Kabinett im Herbst gesorgt.