Berlin – Für mehr Qualität in der Personenbeförderung muss nach Ansicht des Taxi- und Mietwagenverbands Deutschland die Qualifikation der Fahrer deutlich verbessert werden. „Zu einer Fachkunde muss auch eine Prüfung der Fachkundeinhalte gehören und nicht nur ein Anwesenheitsschein, der nichts über die erlernten Fähigkeiten aussagt“, schrieb der Verband an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Ein Gespräch auf Abteilungsleiterebene im Verkehrsministerium hatte die unterschiedlichen Positionen verdeutlicht. „Wir sind zu keinem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass im Verkehrsministerium nicht über die Ausgestaltung einer Prüfung beraten wird“, bilanzierte die Verbandsspitze in dem Schreiben weiter und fordert nun den Minister zum direkten Handeln auf. „Denn ganz selbstverständlich sollte der künftige Fahrer/die künftige Fahrerin nachweisen, dass die Inhalte der Kleinen Fachkunde auch verstanden worden sind und angewendet werden können. Deswegen haben wir ja vorgeschlagen, dass für eine Prüfung 70 Prozent der Fragen richtig beantwortet sein müssen und für jedes einzelne Modul mindestens 50 Prozent richtige Antworten notwendig sind. Wir haben hier auch und gerade eine Qualitätsfürsorgepflicht gegenüber den Kunden.“
Neben dem Thema Verkehrssicherheit gebe es weitere Fragen, die bei der Beförderung von zentraler Bedeutung seien, schrieb der Verband weiter. Dazu gehörten Umgang mit den Kunden, Straßenverkehrsrecht, Umwelt- und Lärmschutz, Arbeits- und Sozialrecht sowie Basiskenntnisse der Betriebswirtschaft: „Eine Schulung in vier bis fünf Fachmodulen à anderthalb bis zwei Stunden ist keine zeitliche Überforderung, sondern ein niedrigschwelliges und qualitatives Angebot zugleich.“ Die abschließenden Prüfungen sollte behördlich erfolgen, z.B. von der Genehmigungs- oder Führerscheinbehörden oder damit beauftragte Stellen. Im ländlichen Bereich müssten ortsnahe Prüfungen sichergestellt werden.
Der TMV will weiter eine breite Allianz für mehr Qualität und Verbraucherschutz bei der Personenbeförderung schmieden und wird alle Verkehrsminister der Länder, alle Mitglieder des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages sowie alle Vorsitzenden der Verkehrsausschüsse der Landtage anschreiben, um sie für die Kleine Fachkunde zu gewinnen.